„Kolping – auf dem Weg in die Zukunft“ Aus der Diözesanversammlung des Kolpingwerkes Regensburg – Neue Beitragsordnung und Satzung verabschiedet – 10.000 Euro für die Ukrainehilfe

Die seit 2018 amtierende Bundesvorsitzende Ursula Groden-Kranich aus Mainz referierte bei der am Samstag, 2 April stattfindenden Diözesanversammlung des Kolpingwerkes Regensburg im Kolpinghaus über das Thema „Kolping – auf dem Weg in die Zukunft!“

Die rund 150 Delegierten haben dabei auch einer Änderung der Beitragsordnung und einer novellierten Satzung zugestimmt. Diözesanvorsitzender Martin König gab zudem bekannt, dass das Kolpingwerk Diözesanverband Regensburg einen Beitrag von 10.000 Euro für die Ukrainehilfe gespendet habe.

Die Tagung im großen Saal des Regensburger Kolpinghauses, zu der auch 55 Delegierte Online zugeschaltet waren, stand weiter im Zeichen der Information und den Rechenschaftsberichten über die vielfältigen Aktivitäten der Kolpingsfamilien, der Bezirke und des Diözesanverbandes in der Diözese Regensburg.

Grußworte

Diözesanvorsitzender Martin König begrüßte die Delegierten im großen Saal des Kolpinghauses in Regensburg. Sein besonderer Gruß galt dem Verbändebeauftragten Domkapitular Thomas Pinzer von der Diözese Regensburg, der Kolping-Bundesvorsitzenden Ursula Groden-Kranich aus Mainz und dem stv. Landesvorsitzenden Erwin Fath. Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt zeigte sich in seinem Grußwort sehr dankbar für die große Hilfsbereitschaft der Kolpingsfamilien für die Ukraine und bat um die Solidarität des Gebets, die er mit dem Gebet „Ohne Gott kein Frieden und kein Glück“, dass der frühere Bundespräses Josef Holtkotte, dem heutigen Weihbischof von Paderborn verfasst wurde.

Domkapitular Thomas Pinzer stellte in seinem Grußwort den Satz: „Es wird wieder Zeit, dass wir uns treffen und die Welt wieder etwas normaler wird“ an den Anfang. In dieser verrückten Zeit sieht man, wie wichtig die Verbände und die Kolpingsfamilien sind und sagte allen Verantwortlichen auf allen Organisationsebenen des Kolpingwerkes und nannte dabei stellvertretend den früheren Vorsitzenden Josef Sander und den derzeitigen Vorsitzenden Martin König ein herzliches Dankeschön und Vergelts Gott für ihre wertvolle Arbeit.

Die Verbände sind auch in der Diözese Regensburg eine wichtige Sozialisationsform und helfen mit, dass Kirche die Welt gestalten kann. Dies wird derzeit gerade im Zusammenhang mit dem Ukrainekonflikt wieder deutlich, dass die Verbände nicht nur gescheit Daherreden, sondern Anpacken und damit ihr soziales Engagement unter Beweis stellen, lobte der Verbändereferent der Diözese Regensburg.

Landesvorsitzender Erwin Fath überbrachte die Grüße des Landesverbandes Bayern des Kolpingwerkes gab seiner Freude Ausdruck, dass man sich heute zu dieser Präsenzveranstaltung in Regensburg treffen könne, was für eine lebendige Gemeinschaft bei Kolping wichtig sei. Man habe aber auch die virtuellen Kommunikationsmöglichkeiten im Organisationsbereich kennengelernt und werde diese auch weiterhin nutzen. Weiter gab er bekannt, dass der bisherige, sehr geschätzte Landespräses Christoph Huber zum Generalpräses des internationalen Kolpingwerkes gewählt wurde.

Der Vortrag der Bundesvorsitzenden

Die Kolping-Bundesvorsitzende Ursula Groden-Kranich aus Mainz, die das erste Mal beim Diözesanverband Regensburg präsent war, referierte über das Thema „Kolping auf dem Weg in die Zukunft!“ Die Zukunft braucht vor allem Herkunft, die beim Kolpingwerk am 20. Oktober 1850, als vor gut 170 Jahren, die drei ersten katholischen Gesellvereine auf Initiative von Adolph Kolping zum Rheinischen Gesellenbund zusammengeschlossen haben und so den Grundstein für die Gründung des Kolpingwerkes des heute 215.000 zählenden Mitglieder als katholischer Sozialverband gelegt haben.

Die zwei Prinzipien der katholischen Soziallehre Solidarität und Subsidiarität waren damals der Ausgangspunkt und sind heute noch so aktuell wie damals, betonte die Bundesvorsitzende. Dafür braucht es eine gute innverbandliche Information, Kommunikation und Partizipation, was gerade in diesen Pandemiejahren wieder sehr deutlich wurde.

Das Kolping-Leitbild aus dem Jahr 2000 gibt uns für unsere Identität eine passende Antwort und dient als Orientierungsrahmen, muss aber durch die veränderten Gegebenheit en in Kirche und Gesellschaft in den letzten 20 Jahren fortgeschrieben werden.
Seit 2016 läuft ein verbandsweiter Zukunftsprozess „Upgrade – unser Weg in die Zukunft“, um sich der gefühlt täglich wandelnden Gesellschaft anzupassen. Es war in den 170 Jahren eine Stärke von Kolping auf die Veränderungen von Kirche und Gesellschaft zu reagieren und diese mitzugestalten. Ausgehend vom Münchner Missbrauchsgutachten hat die Austrittswelle leider auch die Mitte der Gesellschaft erfasst und auch Kolpingmitglieder befassen sich mit dieser Thematik.

Wir bei Kolping bekennen uns als Verband ausdrücklich dazu Teil der Kirche zu sein. Es gilt dagegen anzukämpfen, um im Strudel einer scheinbar auf Machterhalt und Rettung fixierten Kirche nicht unterzugehen. Kolping wird sich an diesen Zukunftsfragen der Kirche aktiv beteiligen, weil uns an einer Kirche gelegen ist, die dauerhaft mitten in der Gesellschaft verbleibt. Das Kolpingwerk, so Groden-Kranich, will sich in der Mitte der christlichen Gesellschaft positionieren und richtet sich an alle Menschen guten Willens, denn „das Christentum ist nicht nur für die Kirchen und Betkammern, sondern für das ganze Leben!“

Da knüpft auch das soziale Handeln im Kolpingwerk an mit einer Stärkung bei der Kolpingjugend und durch den Ausbau des Kolping-Jugendwohnens mit Kolpinghäusern an, die mitten in der Stadt und damit inmitten der Menschen angesiedelt sind und Heimat bieten.

Dazu braucht es die Besinnung auf Herkunft, Verantwortung und Engagement sowie vor allem Mut, um die Marke Kolping im Sinne Adolph Kolpings als Zeugnis des tätigen Christentums auch in der Zukunft zu stärken.
Kolping-Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt überreichte an Ursula Groden-Kranich als Dank für ihren engagierten Vortrag eine Regensburger Sonntagsbibel.

Berichte

Unter der Tagungsleitung der stv. Diözesanvorsitzenden Ingrid Eibl wurde die Reihe der Rechenschaftsberichte abgearbeitet. Im Kolpingwerk Diözesanverband Regensburg sind 18.333 Mitglieder in 149 Kolpingsfamilien organisiert. Mit 4.281 Jugendlichen ist der Diözesanverband Regensburg in Deutschland absolute Spitze.

Für die Kolpingjugend berichtete Alexandra Scherbel aus Au in der Hallertau über die Aktivitäten und das neue Schulungskonzept mit einer dreistufigen Jugendleiterschulung.

Erwachsenen-Bildungsreferent Sebastian Wurmdobler und Christine Jäger vom Kolping-Bildungswerk berichteten über eingeschränkte Schulungsmaßnahmen, wobei vor allem auf virtuelle Angebote ausgewichen werden musste.

Der Leiter des Ferien- und Tagungshauses Klaus Butz berichtete über bestehende Angebote und Aktionen des Ferienhauses Lambach. Die Vorsitzende des Fördervereins des Ferienhauses Lambach, Ingrid Eibl, verwies auf den 22. Mai dieses Jahres, bei dem mit einem Familientag das Jubiliäum 50+1 der Familienferienstätte gefeiert werden soll. Diözesansekretär Ludwig Haindl berichtete über die Finanzen des Diözesanverbandes und die Durchführung der Altkleider- und Altpapiersammlungsaktion.

Sebastian Wurmdobler gab einen ersten Einblick über die neue Homepage mit Start im Mai 2022, die es auch in sehr handyfreundlicher Form gibt, denn Kolping will die Mitglieder dort antreffen, wo sie am besten erreichbar sind, nämlich im Netz.
Markus Neft stellte die neue Beitragsordnung vor, die 2023, eingeführt wird. Neu wurden die Gruppe Häusliche Gemeinschaft und Sozialbeitrag eingeführt. Nur unerheblich wurde die Erhöhung des Beitrages für die Erwachsenen. Die Präsides sind in Zukunft nicht mehr beitragsfrei.

Die Einführung der neuen Beitragsordnung macht eine Satzungsänderung erforderlich, die auch vom Bundesverband genehmigt werden muss. Geändert wurde auch die Satzung des Diözesanverbandes Regensburg, in die auch eine Beschlussfassung im Wege moderner Kommunikationsmittel eingearbeitet wurde.

Termine und Bekanntmachungen

Die Diözesanversammlung für 2023 wurde auf den 22. April 2023 terminiert.

Diözesanvorsitzender Martin König gab bekannt, dass der Diözesanverband einen Betrag von 10.000 Euro an die Ukrainehilfe des Internationalen Kolpingwerkes gespendet habe.

Die Bundesvorsitzende Groden-Kranich informierte über die personellen Änderungen im Bereich des Bundesverbandes, über die Formen der Ukrainehilfe und dem Stand des Zukunftsprozess „Upgrade …unser Weg in die Zukunft“ sowie über die Entwicklung des reformierten Leitbildes. Aktiv wird das Kolpingwerk beim Projekt Kolping-Jugendwohnen mit der Schaffung von neuen Einrichtungen in Hamburg, Berlin und Leipzig. Kolping wird sich auch 2023 an den anstehenden Sozialwahlen beteiligen.

Weitere Termine sind der 15. Oktober mit einem Orientierungstag in Regensburg und die Tagung der Bezirksleitungen vom 18. bis 20. November in Lambach.

Mit dem Schlußsegen von Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt und einen Abschlußgottesdienst in der Niedermünsterkirche wurde die Diözesanversammlung beendet.

Foto: v.re. Kolping-Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt und Diözesanvorsitzender Martin König dankten der Kolping-Bundesvorsitzenden Ursula Groden-Kranich für ihren Vortrag zum Thema „Kolping – auf dem Weg in die Zukunft“