Sterben,Tod und Trauer : Wie gehen wir damit um?

28 Besucher hatte die Kolpingsfamilie Alteglofsheim bei diesem Thema wohl nicht erwartet. Der Klinikseelsorger und Pallottinerpater Klaus Schäfer sprach über den Tod, den „großen Wandler“. Sein inniger Wunsch war, Organspenden zuzustimmen, denn Herzen der Organspender schlagen länger!

Freilich ist es sehr schwierig für die Angehörigen, einen Verstorbenen, der Dank der Technik noch mit Sauerstoff versorgt wird, dessen Herz schlägt und Blut fließt, für die Transplantation freizugeben. Bei der Organspende gibt es in Deutschland (in Österreich liegt sie bei 90 Jahren) keine Altersgrenze, da es auf die Qualität der Organe ankommt.

Man braucht kein ärztliches Attest. Wenn der Hirntod festgestellt ist, werden die in Frage kommenden Organe genauer untersucht. Seit 1997 haben wir in Deutschland ein Transplantationsgesetz. Danach darf man ab 14 Jahren einer Organspende selbst widersprechen, ab 16 Jahren darf man selbst zustimmen. Daher gilt: Lieber ein Organspendeausweis mit „Nein“ als kein Organspendeausweis.

Pater Schäfer erklärte die Begriffe „Individualtod, biologischer Tod und absoluter Tod.“ Sobald das Gehirn, die „Datenbank des Lebens“, nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird ist das Leben unwiederbringlich beendet. Dieser Hirntod kann und muss präzise bewiesen werden, bevor ein Organ entnommen wird. Die Katholische Kirche hat diese Begrifflichkeit anerkannt und ihr zugestimmt.

Einen breiten Rahmen nahm die Diskussion ein, inwieweit die Angehörigen einen Sterbeprozess akzeptieren sollten, wenn die ärztliche Kunst am Ende ist. Was sollte man einem Sterbenden nicht mehr zumuten – und hier gibt es eine ganze Palette vom Anschweigen, endlosen Gebeten, Aktionismus, Versprechen abringen.

Und wo kann man noch was Gutes tun, wie ein Lieblingsgebet sprechen, ein Lieblingslied singen, Danke sagen für alle Liebe oder ganz einfach die Hand halten! Der Sterbende kann zwar vielfach nicht mehr reagieren, aber noch wahrnehmen.

Eltern, die ein Kind während der Schwangerschaft oder in den ersten Lebensjahren verlieren, werden oft mit geschmacklosen Floskeln getröstet“. Fehlt nicht einer Hand mit fünf Fingern viel, wenn auch nur einer dieser fünf Finger verloren ist?

Auch Kinder gehören beim Sterben immer mit eingebunden. Um zu erreichen, dass im Bestattungsgesetz die Berücksichtigung der Kinderwünsche festgeschrieben wird, sucht Pater Schäfer Erwachsene, die als Kinder oder Jugendliche nicht beim Sterben dabei sein durften und/oder die den geliebten Verstorbenen nicht tot sehen durften und/oder die nicht bei der Beerdigung dabei sein durften.

Wer das Thema noch mehr verinnerlichen wollte, konnte aus einer ganzen Reihe von Büchern, die Pater Klaus Schäfer geschrieben hat (u.a. biblisch trösten, Sterben- aber wie? Spuren kleiner Füße, letzte Gespräche mit Oma), auswählen.

Alle die um einen lieben Menschen trauern hat er abschließend zu einem Trost- Gottesdienst am 26.04.24 um18.00 Uhr in die Pfarrkirche Heiliger Geist in Regensburg eingeladen um dort der Trauer Raum und Zeit zu geben.