Die Kolpingsfamilie Pförring pilgerte mit der evangelischen und katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Eichstätt in`s Neue Jahr 2024. Von Alfertshausen ging es nach Stauf und dann zurück nach Alfershausen. Auf ca. 7km waren ca. 100 Höhenmeter Anstieg zu bewältigen.

Treffen war in der evangelischen Kirche St. Martin in Alfershausen angesagt. Die Martinskirche Alfershausen, in der Ortmitte gelegen, wurde 1742 so erbaut. Das damalige Kirchengebäude war baufällig.

Der Baumeister David Friedrich Steingruber des Ansbacher Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich setzte auf den mittelalterlichen Turm ein neues Glockengeschoß auf; ein Saalbau wurde angebaut und der neue Kirchenraum als typische Markgrafenkirche mit Kanzelaltar und Emporen in schlichter Weise ausgestattet.

Neben einer funktionsfähigen Sanduhr mit vier Gläsern an der Kanzel sind vor allem die beiden Portraits der Reformatoren Luther und Hus beiderseits der Kanzel bemerkenswert. Obwohl die Kirche dem Heiligen Martin (11. November) gewidmet ist, geht die Datierung der Kirchweih mit dem Magnustag am 6. September einher.

Nach einer Statio mit Pilgersegen in der markanten Kirche, durch den evangelischen Ortspfarrer Christoph Teille, pilgerten die Pilger/innen im neuen Jahr auf der Europäischen Hauptwasserscheide auf den Altenberg. Die Europäische Hauptwasserscheide, die den Einzugsbereich der Donau vom Einzugsbereich des Rheins trennt, durch-schneidet das nördliche Gemeindegebiet von Thalmässing.

Der Höhenrücken läuft zwischen Tiefenbach und Alfershausen beginnend über Stauf, wo sie nach Nordosten abbiegt und zwi-schen Eysölden und Offenbau das Gemeindegebiet verlässt.

Für das verweilen auf einer Sitzbank beim Denkmal war es den Pilger/innen dann doch etwas zu kalt. Weiter ging es gen Altenberg. Bevor Stauf zum Sitz eines der bedeutendsten Ge-schlechter des fränkisch-oberpfälzischen Raums wurde, trug möglicherweise der 557 m hohe Altenberg im Osten dessen Burg.

Die ausgedehnten Waldungen waren zunächst markgräflicher und sodann königlich-bayerischer Wald. Heute gehören die Waldungen dem Freistaat Bayern. Von der Anlage, die heu-te mitten im Wald liegt, sind nur noch die Gräben vorhanden. Dann war Stauf Zwischenetappe. Die Burgruine Stauf befindet sich auf einem 535 m hohen Berg.

Um 1150 erschienen erstmals die Herren von Stauf. Die Burg war als Reichslehen im Besitz des eingesessenen Geschlechts der Staufer. Die Burg steht auf einer Plattform von 45 m Durchmesser, den Palas aus dem 13. Jahrhundert umgaben breite Gräben. Diese fest gefügte Anlage wurde ab 1309 mehrmals zerstört.

Zweimal konnte sie auf kaiserlichen Befehl wieder aufgebaut werden. Nach dem Krieg zwischen Markgraf Albrecht Achilles und Ludwig dem Reichen von Landshut 1460 ließ man die Ruine verfallen. Später entstanden in den Überresten Wohnbauten, die noch heute, privat, genutzt werden. Im Gebiet der Marktgemeinde Thalmässing gibt es eine Reihe von Flur- und Kleindenkmalen, die es auf Wanderungen zu entdecken gilt. Als protestantisch geprägte Landschaft Landschaft weist sie aber nur wenige reli-giöse Kleindenkmäler auf.

Eine Ausnahme ist das Lettenmayer- Kreuz an dem Statio gemacht wurde,´ein passender Ort um auf die vielen histori-schen Grenzen hinzuweisen die durch die Marktgemeine ver-laufen, die historischen Grenzen des Markgraftums Brandenburg-Ansbach mit dem ehemaligen Fürstbistum Eichstätt und Pfalz-Neuburg.

Die Steine, die diese Grenzen markieren, sind zum großen Teil noch erhalten und geben Zeugnis ab von einer Zeit, als Mittelfranken noch ein Flickenteppich verschiedenster Herrschaftsgebiete war. Am besten erschlossen ist die histori-sche Grenze zu Pfalz-Neuburg, die auf dem Grenzwanderweg erwandert werden kann.

Alle anderen Grenzen können eben-falls erwandert werden. Nahezu alle Kleindenkmäler und Grenzen können ganzjährig besichtigt werden. Viele befinden sich an oder in der Nähe von ausgewiesenen Wanderwegen. Fazit: Die Gegend in und um Thalmässing ist eine Reise wert ,auch eine Pilgerreise im Winter.

Die Pilgerbegleiter Eva Schultheiss und Richard Herrler steuerten gekonnt besinnliche Texte wie einen Wegsegen, Wünschen zum neuen Jahr und weitere Gedanken zum Innehalten bei. Nach der Rast am Kreuz ging es für einen Teil der Pilger/innen zurück nach Al-fershausen, der größere Teil machte sich gleich auf den Weg nach Thalmässing um einzukehren.

Der Markt Thalmässing ist reich an Sehenswürdigkeiten. Es lohnt sich den Markt Thalmässing und seine Besonderheiten zu entdecken. Der Markt-platz Thalmässings, im Zentrum des Marktes, mit stattlichen Bürgerhäusern von Kastanienbäumen begrenzt ist wirklisch sehenswert.

Der große Platz zeugt von der Wichtigkeit und Bedeutung Thalmässings als Marktort für die Umgebung in der Vergangenheit. Auf dem Marktplatz befindet sich das 1907 einge-weihte Kriegerdenkmal als Mahnmal für die in den Kriegen seit 1866 Gefallenen. Am westlichen Ende steht das ehemalige Rathaus von 1828.

ie weiteren Gebäude stammen überwie-gend aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Im Gasthaus ” Zur Krone ” fand das erste Pilgern 2024 einen würdigen Abschluss bei vorzüglicher, deutscher und fränkische Küche mit Produkten aus eigener Landwirtschaft, Brotzeiten, Hausschlachtung, Kaffee & Kuchen.

Für die Pilger/innen die auf Einladung der Kolpingsfamilie Pförring dem Weg in das schöne Frankenland, zum Pilgern, gewagt hatten war klar, es soll nicht der letzte Be-such in dieser sehenswerten Gegend gewesen sein. (hj)