Die Kolpingsfamilie Siegenburg feierte ihr 75-jähriges Bestehen

Mit der gesamten Bevölkerung, den Kolpingsfamilien des Bezirksverbandes Kelheim, der Kolpingsfamilie Pfeffenhausen und den Ortsvereinen feierte die Kolpingsfamilie Siegenburg am Kirchweihsonntag ein glanzvolles Gründungsfest zu ihrem 75-jährigen Bestehen.

Der Auftakt erfolgte mit dem Totengedenken mit Pfarrer Franz-Xaver Becher am Friedhof, bei dem den verstorbenen Mitgliedern und früheren Wegbegleitern gedacht wurde. Vom Friedhof aus formierte sich der Zug zur Pfarrkirche St. Nikolaus, in der Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt einen von der Kolpingsfamilie Siegenburg sehr eindrucksvoll gestalteten Festgottesdienst mit aussagekräftigen Inhalten zum Werk des seligen Gesellenvaters Adolph Kolping zelebrierte.

Im Anschluss an den Gottesdienst erfolgte unter Vorantritt der Blaskapelle der Festzug über den Marktplatz zum Wittmann-Saal. Dort blickte die Kolpingsfamilie Siegenburg gekonnt moderiert von ihrem Leitungsteam Martina Weber, Monika Lais und Bernhard Puschmann auf ihre 75-jährige Geschichte mit Höhen und Tiefen zurück.

Aus den Grußworten von Pfarrer Franz-Xaver Becher, 1. Bürgermeister Johann Bergermeier und der Kolpingbezirksvorsitzenden Brigitte Haltmayer war zu entnehmen, dass die Kolpingsfamilie Siegenburg ein wichtiger Bestandteil im kirchlichen Leben der Pfarrei Siegenburg und des gesellschaftlichen Lebens im Markt Siegenburg ist sowie sich immer wieder als ein verlässlicher Partner im Kolpingwerk Bezirksverband Kelheim erweist.

Die Freude über das schöne Wetter, das Kirchweihfest und die Feier des Kolpingjubiläums war Pfarrer Franz-Xaver Becher anzumerken, als er zu Beginn des Gottesdienstes ausrief: “Wir feiern heute Geburtstag, denn unsere Kolpingsfamilie in Siegenburg besteht seit 75 Jahren!”

Eine große Freude ist es, dass der Diözesanpräses des Kolpingswerkes Karl-Dieter Schmidt aus Regensburg, der Bezirkspräses Pfarrer Wolfgang Stowasser aus Altmannstein, der frühere Präses Pfarrer Martin Nissel aus Straubing, der Präses der Kolpingsfamilie Abensberg Kaplan Velangini Reddy Nagireddy sowie Ruhestandspfarrer Max Rabl sowie die Pastoralassistentin Judith Trolsch gekommen sind und diesen Gottesdienst in dieser vollen Kirche mitfeiern.

Sein Dank galt der Band “Spiritus” und dem Organisten Lukas Huber aus den Reihen der Kolpingsfamilie für die musikalische Gestaltung dieses Festgottesdienstes.

Zwei Damen der Kolpingsfamilie Siegenburg ergänzten den prächtig geschmückten Volksaltar mit den Insignien von Adolph Kolping, ein Portrait des Sozialreformers und Gesellenvaters, der 1991 durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde, seine verfassten Schriften, den Schuhen für die ihm ans Herz gewaschenen Wandergesellen und eine Kerze für das Leben aus seinem Glauben heraus.

Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt betonte in seiner Predigt: “Die Gegenwart und die Zukunft fordert von uns allen, dass wir weiterhin lebendig bleiben, dass eure Kolpingsfamilie ein Haus mit Lebendigkeit bleibt. Aber eines müssen wir alle dabei bedenken, wir alle brauchen eine Grundlage, auf die wir bauen können.

Es ist Jesus Christus. Diese Basis hat auch unseren seligen Gesellenvater Adolph Kolping bewegt, mit seinem Werk mit sieben Gesellen in Köln zu beginnen, nachdem er zuvor in Elberfeld den von Johann Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein kennen und schätzen gelernt hat.”

Stein für Stein hat er sein Werk aufgebaut und heute ist dieses Werk in über 60 Ländern der Erde tätig. Kolpingarbeit am Menschen versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. Den Menschen wird nicht nur das gespendete Geld in die Taschen geschoben. Sie müssen auch selber etwas für ihre Zukunft tun.

Neben der Gemeinschaftspflege haben wir auch den Auftrag an einer besseren Welt mitzugestalten, und zwar jeder und jede dort, wo man seinen Sitz im Leben hat, getreu dem Spruch Adolph Kolpings: “Tut jeder in seinem Kreis das Beste, und Gott wird das Tun mit seinem Segen begleiten.”

Beim Festakt im Wittmann-Saal, den die drei Mitglieder des Leitungsteams Martina Weber, Monika Lais und Bernhard Puschmann eröffneten und dann gekonnt moderierten, sprach Pfarrer Franz-Xaver Becher auch im Namen der Seelsorgeratssprecherin Kerstin Grim dem Leitungsteam und den Mitgliedern der Kolpingsfamilie einen besonderen Dank für ihre engagierte Mitarbeit in der Pfarrei aus.

Seit 75 Jahren, so Pfarrer Becher, prägt die Kolpingsfamilie Siegenburg das Glaubensleben in unserer Pfarrgemeinde und die Mitglieder haben einen wertvollen Beitrag hierzu zu einem guten Miteinander und Füreinander geleistet. Die Ideen von Vater Kolping können uns helfen, damit es auch in unserer Pfarrei in Siegenburg gut weitergeht, betonte Pfarrer Becher und bedachte das Leitungsteam mit Blumenstäußen.

1. Bürgermeister Dr. Johann Bergmann, der selbst mit 16 Jahren in die Kolpingsfamilie eintrat, gratulierte der Kolpingsfamilie im Namen des Marktes Siegenburg und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die Kolpingsfamilie Siegenburg aktuell und auch für die Zukunft gut aufgestellt ist und ihren festen Platz im gesellschaftlichen Leben des Marktes hat.

Begleitet vom langjährigen Mitglied Cornelia Saller überreichte der Bürgermeistern an die Kolpingsfamilie Siegenburg eine Jubiläumsurkunde und ein Geldgeschenk.

Die Kolpingsfamilie Siegenburg, so Martina Weber, in ihrer Präsentation wurde 1947 von 48 jungen Burschen, viele von ihnen waren Handwerker, gegründet. Diese wählten Josef Westermeier dann zu ihrem Gründungssenior, wie damals der Vorsitzende betitelt wurde.

Die Gründung erfolgte kurz nach dem Krieg und die ersten Aktivitäten waren Theaterspielen, um den Menschen wieder die Freude am Leben zu vermitteln. Nach der Anfangseuphorie gab es auch Tiefen, die aber Dank so tatkräftiger Mitglieder, wie die unvergessenen Josef Kraus und Fritz Mayer sowie Josef Grillmeier und Alfons Brem mit ihren Mitstreitern, wie Uschi Huber, überstanden werden konnten.

In den letzten Jahren hat sich die Kolpingsfamilie um Alfons Brem stabilisiert und das erst 2022 installierte Leitungsteam mit Martina Weber, Monika Lais und Bernhard Puschmann hat bei diesem Jubiläum eindrucksvoll bewiesen, dass mit ihnen die Kolpingsfamilie Siegenburg einer guten Zukunft entgegengeht.

Die Drei setzen, wie ihre Vorgänger, auf die Karte Miteinander und vor allem eine gute Gemeinschaft, mit denen attraktive Veranstaltungen, wie Schafkopfkurs, Spieleabende, Kinderfasching, Ferienprogramme, Schlauchbootfahrten, Herbstfest sowie auch Teilnahme am Erntedank, am Friedenslicht aus Betlehem, an Kreuzwegandachten, Wallfahrten und die Waldweihnacht angeboten werden.

Über den Umfang der zahlreichen Aktivitäten sowie die Chronik der Kolpingsfamilie konnten sich die Besucher an den reich bebilderten Schauwänden informieren.

Den Abschluss bildete ein Sketch bei dem Adolph Kolping (Alfons Brem), bei einer Befragung durch die Moderatorin Martina Weber und mit Einspielern durch Lukas Huber und Katharina Lais Wissenswertes und Gedanken aus seinem Leben preisgab. (hm)