Kolping und der blaue Planet

Teublitzer Kunstnacht
Im Sommer dieses Jahres fanden in der Pfarrei Teublitz zwei Veranstaltungen zum Thema Schöpfung/Umwelt statt. Zum vierten Mal gab sich die Pfarrei unter Federführung der Kolpingfamilie ein Jahresthema. 2024 stand unter dem Motto „Erde – unser blauer Planet“. Wir möchten mit diesem Artikel Anregungen zum Nachmachen geben.

Am Samstag, 29.06.2024 wurde die 2. Teublitzer Kunstnacht mit einem Gottesdienst, den Pfarrer Lucas Lobmeier zelebrierte, eröffnet. Nach dem Segen und dem Schlusslied wurden die zahlreichen Besucher von Werner Förster durch eine Ausstellung von selbst geschaffenen Kunstwerken zum Thema „Erde – unser blauer Planet“ geführt.

In den vorangegangenen Monaten schufen Kindergartengruppen, Eltern-Kind Gruppen, Ministranten, Weltladen, Frauenbund, Kolping, DoReMi, PGR und auch kreative Einzelpersonen 37 Kunstwerke, bzw. stellten bereits vorhandene zur Verfügung. Die KünstlerInnen erklärten ihre Werke zum Teil selbst. Die Besucher waren von der Fantasie und vom Talent der kreativen Künstler begeistert.

Ergänzt wurde die Ausstellung durch eine Wanderausstellung des bayerischen Katholischen Frauenbundes mit der Überschrift „Frau und Wald“. Nach der Führung konnten Interessierte pfiffige und auch moderne Klangerlebnisse der Teublitzer Stubenmusik genießen. Bei verschiedenen Tönen von Klangschalen und Meditationstexten konnten die Gäste, von Maria Niederalt und Martina Förster begleitet, zur Ruhe kommen.

Die Gruppe DoReMi begeisterte im Anschluss mit musikalischen Beiträgen aus ihrem breiten Repertoire. Zum Abschluss bot Uwe Störtebecker wie auch schon im Vorjahr visuelle Effekte, die von stimmungsvoller Musik begleitet wurde, an. Der lange Applaus nach den jeweiligen Darbietungen zeigte, dass die Kunstnacht sehr gut ankam.

Während des gesamten Abends konnten sich die Besucher bei netten und anregenden Gesprächen an der Tapasbar mit leckeren Snacks und Drinks stärken.

Ausstellung: Erde – unser blauer Planet
Am Sonntag, 30.06.2024 wurde eine Ausstellung zum Thema „Erde – unser blauer Planet“ im Pfarrheim Teublitz eröffnet.Begrüßung durch Pfarrer Lukas Lobmeier, Bürgermeister Thomas Beer und Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt.
Anschließend begrüßte Werner Förster von der Kolpingfamilie die knapp 30 geladenen Gäste.

Neben den Begrüßungsrednern wurden Stadträte, Vertreter der Stadt, der Telemannschule Teublitz, des katholischen Kindergartens, der kirchlichen Gremien und von kirchlichen Vereinen und Verbänden begrüßt. Förster bedankte sich ganz herzlich bei allen Mitgliedern des Organisationsteams und allen weiteren Unterstützern, die diese Ausstellung möglich gemacht haben.

Ein Dank galt auch der Stadt Teublitz für ihre aktive Unterstützung. Vorgestellt wurden u.a. Themenwände mit Bildern und vielen Informationen zum Wasser, wie z.B. Wasserkreislauf und virtuelles Wasser. Kleine Spiele und Anschauungsmaterial sowie Aktivitäten der Kirche, von Kolping und Weltladen runden die Ausstellung ab.

Bei kleinen Snacks und Getränken konnten die Gäste dann die Ausstellung selbst noch genauer ansehen und sich darüber austauschen. Josef Hermann vom Wasserwerk Teublitz stand für Fragen zur örtlichen Wasserversorgung zur Verfügung. Die Kunstausstellung und die Wanderausstellung „Frau und Wald“ in der Pfarrkirche waren Teil der Ausstellung. In den darauffolgenden Wochen besuchten mehr als 250 SchülerInnen und LehrerInnen die Ausstellung „Erde – unser blauer Planet“.

Intention der Ausstellung war, Bewusstsein zu schaffen und zu zeigen, dass jeder einzelne einen Beitrag leisten kann. SchülerInnen von 11 Klassen der Telemann Schule Teublitz, Jahrgangsstufen 1 – 6, besuchten mit ihren LehrerInnen die Ausstellung in der Pfarrkirche und im Pfarrheim. Zum Start durften die jungen Gäste Kunstwerke in der Pfarrkirche bewundern, die von jungen und erwachsenen Künstlern zu dem Thema geschaffen wurden.

Besonders beindruckt hat die Vielfalt der ausgestellten Objekte. Werner Förster, der Organisator der Ausstellung, erläuterte den Kindern und LehrerInnen einige Kunstwerke und führte auch durch die weiteren Teile der Ausstellung. Unterstützt wurde er von Stefanie Franek, Christine Luber oder Martina Förster. Die SchülerInnen und LehrerInnen konnten dann den Naschgarten und die Wohlfühlecke des Pfarrheimgartens genießen und wurden mit einheimischen Beeren und Früchten verwöhnt.

Im Anschluss erfuhren die neugierigen BesucherInnen von der Teublitzer „Kräuterhexe“ Stefanie Franek sehr viel über die Heilkraft von Kräutern. In den angelegten Kräuterbeeten konnte man den Duft von beispielsweise Thymian, Pfefferminz oder Salbei genießen. Beeindruckend war laut Förster wieviel Wissen die Kinder schon mitbrachten und mit welchem Engagement und mit welcher Freude sie bei der Sache waren.

Ohne Wasser kein Leben
Dann wurde es etwas ernster. Ein Kurzfilm zeigte die Situation von den Menschen in Afrika bezüglich der dort bestehenden Wasserknappheit, insbesondere die von Kindern. Gebannt folgten selbst die Erstklässler den Bildern von Kindern, die durch unsauberes Wasser krank werden, die stundenlang Wasser schleppen müssen und dadurch nicht zur Schule gehen können und welche Bedeutung es für sie hat, wenn in ihrer Nähe ein Brunnen gebaut wird, der ihnen sauberes Wasser liefert, ihnen die harte Arbeit abnimmt und ihnen die Möglichkeit bietet zur Schule zu gehen.

Im Anschluss konnten alle kleinen Gäste ausprobieren, wie schwer es ist 7 kg Wasser über ca. 40 Meter zu tragen. Die Frauen und Kinder in Afrika tragen das 2 – 3 fache dieser Last über oft 2 km und mehr. Nach dieser Anstrengung gab es im Saal des Pfarrheimes gutes heimisches Trinkwasser aus der Wasserleitung, wenn gewünscht gemischt mit selbst gemachten Holundersirup. Popquins aus dem Weltladen wurden auch noch mit Begeisterung verzehrt.

Dann gab es in der Ausstellung im Pfarrsaal noch viel zu erfahren und zu erleben. Wichtig war den Organisatoren der Ausstellung, dass alle BesucherInnen nach dem Film über Afrika auch erfahren, wo wir unser Wasser herbekommen, wenn wir den Wasserhahn aufdrehen. Die Stadt Teublitz mit Bürgermeister Thomas Beer und Wassermeister Josef Hermann unterstützen das Projekt. Schaubilder aber auch praktische Gegenstände unseres städtischen Wasserversorgungssystems sorgten für Verständnis.

Im Weiteren konnte man versuchen in einer geschlossenen Holzbox natürliche Stoffe des Waldes, wie Nadeln, Moos, Rinde oder Fichtenzapfen zu erfühlen. Für Überraschung sorgten Beispiele, wie lange Abfall braucht, bis er verrottet. Hunderte von Jahren sind bei beispielsweise Blechdosen, Plastikflaschen, Alufolie oder auch Glas keine Seltenheit. Wieviel Wasser für die Erzeugung von Produkten unseres täglichen Lebens nötig ist schockierte sogar einige BesucherInnen.

An Themenwänden durften die Besucher Bilder betrachten, die unter anderem die Wassernot in einigen Regionen unseres Planeten zeigten oder aber auch die Zerstörungskraft von Wasser bei Hochwasser. Sie zeigten aber auch die Schönheit von Natur und Wasser in unserer Region. Regionalität war nämlich ebenfalls ein Schwerpunkt der Ausstellung.

Regionale Ausflugsziele aber auch regionale Produkte wurden vorgestellt. Wie sehr das Thema auch in unserem Glauben verankert ist, zeigte ein Thementisch „Schöpfung/Umwelt und Glaube“.

Die Klassenleiterin der Klasse 1b, Frau Härtl, zeigt sich beeindruckt von der Vielfalt der Ausstellung und der altersgerechten Aufbereitung und Vorstellung. Besonders gefiel Ihr auch, dass alle Sinne ihrer SchülerInnen angesprochen wurden, neben Sehen und Hören, auch Fühlen, Schmecken und Riechen. Die Aufmerksamkeit ihrer SchülerInnen zeigte ihr, dass es auch für diese sehr unterhaltsam und spannend war.

Alle SchülerInnen bedankten sich am Ende mit einem lauten „Danke“ und Applaus. Zum Abschluss gab es noch kleine Geschenke, wie eine Muschel oder eine Perle, ein kleines Armband und einen großen Ballon der Erdkugel zur Erinnerung für den Klassenraum.

Die Organisatoren waren am Ende sehr zufrieden. Die Rückmeldungen der Besucher waren durchgehend sehr positiv, vor allen die lieben und herzlichen Worte vieler SchülerInnen. Betont wurde auch das Mitwirken und die Unterstützung von vielen in der Pfarrei und der Stadt Teublitz.

Nachahmung ist ausdrücklich gewünscht!

Werner Förster, verantwortlich für Schöpfung/Umwelt im Kolpingwerk DV Regensburg