Kolping Aktuelles
- Gerhardingerpreis für Kolping
- Orientierungstag der Präsides
- Nachruf Diözesanehrenpräses Harald Scharf
- Warum ich trotzdem Christ bleibe – Autorenlesung mit Tobias Haberl
- Diözesanversammlung 2025
- Josefi-Feier von Kolping und KAB
- Dienstjubiläum für Christine Schmidt
- Verabschiedung von Martina Silberbauer
- Jahresprogramm 2025
- Arbeitstagung der Bezirksleitungen
Archiv

Liebe Geschwister unseres Verstorbenen, liebe Verwandte,
liebe Mitbrüder, liebe Kolpinggeschwister aus Nah und Fern,
Schwestern und Brüder im Herrn!
Wir haben uns hier versammelt, um an einen Menschen zu erinnern, der sein Leben unter den Dienst Gottes gestellt hat. So möchte ich zu Beginn meiner Worte die Anteilnahme von den Personen ausrichten, die mich in den letzten Tagen erreicht hat. Unser Generalpräses Msgr. Christoph Huber wollte sehr gerne an der Beerdigung von Harald teilnehmen, aber ihm ist es leider nicht möglich zeitgerecht aus Köln anzureisen.
Auch der ehemalige Landespräses Msgr. Rainer Boeck, der mit Harald in Rom Theologie studiert hat. Harald ist ihm in der Funktion als Landespräses als Stellvertreter treu zur Seite gestanden, bekundet sein Beileid. Auch soll ich die Anteilnahme vom derzeitigen Landespräses Christoph Wittmann übermitteln. Den Landesverband vertritt der amtierende Landesvorsitzende Erwin Fath.
Kommen wir zurück zu Harald Scharf. Er war ein Mensch, der folgenden Spruch Kolpings in die Tat umgesetzt hat. „Wer Menschen gewinnen will, der muss sein Herz zum Pfande einsetzen.“ Harald war immer direkt am Menschen, immer ansprechbar und immer offen für jedes Problem. Er hat sein Herz zum Pfande für die Menschen im Kolpingwerk eingesetzt. Sei es in seiner Heimat Ebnath, sowie in seinen verschiedenen Stellen, in denen er als Priester gewirkt hat.
Durch seine gewinnbringende Art war er bei allen beliebt. Hier in Ebnath wurde bereits in früher Kindheit die Kolpingwurzeln gelegt. Harald und Kolping Ebnath das war eine Einheit. Hier wurde die Grundlage gelegt, in denen er die Spiritualität Kolpings
übernahm.
Als er in Regensburg St. Cäcilia Pfarrer wurde, war es für ihn ganz selbstverständlich die Ideen Adolph Kolpings in die Pfarrei zu bringen. Er gründete die Kolpingsfamilie St. Cäcilia. In der Diözesanleitung wurde man auf den rührigen Pfarrer aufmerksam und so wurde er im Jahre 1994 zum Kolpingdiözesanpräses und zugleich zum Domvikar ernannt.
In dieser Arbeit fühlte er sich wohl. Mitten unter Menschen, die es in der heutigen Zeit ganz besonders ehrlich mit dem Glauben meinen. Für die Pfarrei und die Kolpingsfamilie Ebnath war es ein besonderes Zeichen, dass bei der Renovierung der Kapelle im Kolpinghaus die liturgischen Gegenstände – der Altar, das Ambo, den Priestersitz und eine Tabernakelstele – für die Kalvarienbergkapelle geschenkt wurden. So wird man sich beim Beten in dieser Kapelle an Harald Scharf erinnern.
Alle Aufgaben, die mit der Stelle eines Diözesanpräses zu tun haben, erfüllte er mit Herzblut. So sah er es immer als seine Aufgabe, die jungen Menschen im Kolpinghaus Regensburg im Jugendwohnen zu begleiten und ihnen eine „Heimat in der Fremde“ zu schenken. In der KF St. Erhard Regensburg fand auch er gleichsam seine „Heimat in der Fremde“.
Nicht nur im Diözesanverband hinterließ er Spuren, sondern auch im Landes- und im Bundesverband. So war er stellvertretender Landespräses und vertrat auch uns Präsides im Landesausschuss. Auch für die Kolpingfamilienferienstätte in Lambach setzte er seine Kräfte ein und begleitete die Renovierung von einem Teil des Hauses mit viel Engagement.
Das Kolpingerwachsenenbildungswerk und das Kolpingbildungswerk Ostbayern unterstützte er mit all einen Kräften, denn darin sah er die Aufgabe, die Adolph Kolping gelegt hat, den Gesellen damals und den jungen Menschen heute Heimat und Bildung zu geben. So kam es nicht von ungefähr, dass Harald im Jahre 2012 von unserem Diözesanverband zum Diözesanehrenpräses ernannt wurde.
Auch der Bundesverband steckte ihm das Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Deutschland ans Rever. Am 14. Oktober 2015 wurde er in München mit dem Bayrischen Verdienstorden dekoriert. Wir nehmen Abschied von Harald Scharf, der 18 Jahre das Gesicht unseres Verbandes war. Durch sein Engagement und seelsorgliche Begleitung half er vielen Menschen, besonders im Kolpingwerk.
Er begleitete jeden Menschen, der sich ihm öffnete, wie es auch Adolph Kolping getan hat, der sich an der Lehre und Person Jesu Christi orientiert hat. Jetzt hat Harald sein Leben, das von so viel Engagement, von vielen Höhen, aber auch von Tiefen geprägt war, seinem Herrn zurückgegeben. Er möge ihn in seine barmherzigen Arme nehmen!
Schließen möchte ich mit einem Zitat von Adolph Kolping aus dem Jahre 1864, das er seinem Freund Ernst Mittweg nach dem Tod seiner Frau geschrieben hat. Diese Zeilen haben auch uns allen heute noch was zu sagen. „Mir kommt das Sterben immer leichter vor, wenn ich ans Widersehen so vieler denke, die mir nun vorangegangen sind und die im Leben meinem Herzen nahegestanden.“
Harald hat jetzt seinen ewigen Frieden bei Gott gefunden und ist vereint mit denen, die ihm in seinem Leben dem Herzen nahestanden. Harald, ruhe in Gottes Frieden. So nehmen wir nun Abschied und verbeugen uns von der Lebensleistung unseres Ehrendiözesanpräses Harald Scharf mit einem „Treu Kolping“.
Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt