Kolping trägt – ein Jahr nach der Flutkatastrophe

Ein Jahr ist seit der Flutkatastrophe vergangen, und an der Ahr, aber auch in den anderen betroffenen Regionen läuft der Wiederaufbau auf Hochtouren.

Vor einem Jahr verloren viele Menschen durch die Wassermassen Familienmitglieder und Freunde, ihre Häuser, ihr Hab und Gut. Stark betroffen waren in Rheinland-Pfalz neben dem Ahrtal auch andere Eifel-Regionen sowie die Stadt Trier.

In Nordrhein-Westfalen richtete das Hochwasser vor allem in Hagen und Wuppertal, im Kreis Euskirchen, dem Rhein-Sieg-Kreis, sowie in Teilen des Bergischen Landes große Schäden an.

Im Ahrtal
Immer noch werden in der Ahr-Region Häuser abgerissen. An anderen Stellen sieht es schon so aus, als ob nie etwas gewesen wäre. Das ist zum Teil auch ein Erfolg der Hilfe, die unmittelbar nach dem 14. Juli 2021 in ganz Deutschland startete.

Neben Geld- und Sachspenden war die tatkräftige Hilfe immens. Auch international nahmen die Kolpinggeschwister großen Anteil. Als besonders bewegend beschreibt der Diözesanvorsitzende des Kolpingwerkes DV Trier Bernd Geisen die Spende von Kolping Burundi.

“Bei Kolping International dachte man zuerst, es sei eine Spende für Kolping Burundi”, berichtet er. “Schließlich gehört das Land zu den ärmsten Ländern der Welt. Aber dann stellte sich heraus, dass die 1.365 Euro von Kolping Burundi für die Kolpingmitglieder an der Ahr sind.” Die Menschen an der Ahr haben sich unglaublich gefreut über die riesige Hilfsbereitschaft. “Das hat uns so viel Hoffnung gegeben”, sagt ein Kolpingbruder.

Seit September 2021 treffen sich Vorstandsmitglieder der fünf Kolpingsfamilien an der Ahr regelmäßig mit dem Diözesanverband und der Kolpingjugend und entscheiden über die Verwendung der Spendengelder. Das sind inzwischen über 330.000 Euro.

Knapp 150 Haushalte, in der Regel Familien mit bis zu sechs Personen, wurden mit einer ersten Unterstützungszahlung versorgt. Daneben gab es einige Einzelfallhilfen. Und auch die Kolpingsfamilien bekommen für ihre Arbeit finanzielle Unterstützung.

“Die Solidar-Aktion des Kolpingwerkes DV Trier läuft weiter, denn viele Bedarfe werden sich erst noch zeigen,” betont Bernd Geisen. Spenden sind weiterhin möglich unter dem Stichwort “Flutkatastrophe” an IBAN DE95 3706 0193 3002 3130 21.

Spenden bereits ausgezahlt
Viele Anrufe und Mails von hilfsbereiten Kolpingern aus ganz Deutschland erreichten auch das Diözesanbüro im Kolpingwerk DV Köln. “Sagt mal: wie können wir helfen?”, lautete die Frage. Viele Kolpinger machten sich auf den Weg, um vor Ort mit anzupacken.

Im Diözesanbüro wurden Hilfsangebote und Hilfsanfragen koordiniert. Außerdem spendeten viele Menschen zweckgebunden für die Flutopfer an die Kolpingstiftung im Erzbistum Köln e.V. – insgesamt 127.000 Euro.

Diese Spenden wurden bis März 2022 komplett an Betroffene der Flutkatastrophe ausgezahlt. Geholfen wurde menschlich, persönlich, schnell und unbürokratisch. Tobias Kanngießer, Referent für geistliche Leitung im DV Köln, besuchte die Menschen vor Ort und machte sich ein Bild von den Flutschäden.

Knapp 30 Familien und Einzelpersonen in Not, aber auch soziale Einrichtungen wurden mit Beträgen bis zu 5.000 Euro unterstützt. So konnten die dringenden Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen beginnen und Hausrat ersetzt werden. Alle Spendengelder wurden sorgfältig und satzungsgemäß verwendet.