Menschen sollen zu Perspektivenwechsler werden

Zum weltlichen Teil des Kolpinggedenktages 2022 hatte sich Mitglieder der Kolpingsfamilie Pförring dieses Jahr in den Nachmittagsstunden in Schwaig in der Gaststätte beim “Grillmaier” getroffen. Alle die sich bei der Vorbereitung und der Gestaltung des Kolpinggedenktages eingebracht hatten und zum Kolpinggedenktag gekommen waren sagte Kolpingvorsitzender Johann Humpel ein herzliches Vergelt`s Gott.

“Anfangen ist oft das Schwerste, aber treu bleiben das Beste.” “Wer Gutes unternimmt mit Vertrauen auf Gott, hat doppelten Mut.” “Gott stellt jeden dahin, wo er ihn braucht.” “Wer redlich das Gute will, dem hilft Gott.” – Zitate des Gesellenvaters Adolph Kolping zu den Kolpingjubiläen 25, 40, 50 und 65 Jahre, waren auf den Urkunden der verschiedenen Kolpingjubiläen zu lesen.

Für die Geehrten gab es neben der obligatorischen Urkunde auch noch Ehrennadeln, Gutscheine und weitere kleine Geschenke. Geehrt wurden Franz Weinzierl, Rebekka Seidl, Gerti Tyroller und Melanie Batz- Pickl für 25 Jahre Mitgliedschaft, Bernhard Mödl, Doris, Reindl, Johann Humpel, Margarethe Brandl,, Konrad Zissler, Sabine Walser, Gabriele Ferstl, Petra Humpel, Marianne Wagner und Andrea Hauer für 40 Jahre Treue zum Kolpingwerk. Auf 50 Jahre bringt es Alois Batz und gar auf 65 Jahre Josef Pollersbeck.

“Umsonst wäre Jesus geboren, würde er nicht auch in dir geboren werden.”, diese Aussage Angelus Silesius stand am Anfang des besinnlichen Teils des Kolpinggedenktages. Wenn es Menschen geling dass Jesus in ihnen geboren wird, werden sie anderen Menschen zu Engeln.

Menschen verstehen dann was Jesus gemeint hat als er sagte: “Es ist seliger zu geben als zu nehmen”. Dann kommt es auch zu einer “wunderbaren Zeitvermehrung” wie es in einer Geschichte von Lothar Zenetti zum Ausdruck kommt, Menschen teilen das wichtigste dass sie haben – ihre wertvolle Zeit.

Selbst in der lustige Geschichte über den “Dank für das schöne Geschenk” wurde deutlich wie man seinen Mitmenschen zum Engel werden kann wenn man sich um ihn kümmert, nicht erst wenn er etwas “sonderbar” wird. Dies wurde besonders deutlich im Lied von Siegried Fietz: “Manchmal brauchst du einen Engel”.

Beim Kolpinggedenktag ging es laut Vorsitzendem Johann Humpel um einen Perspektivenwechsel. Perspektivenwechsel weil es an der Zeit dafür ist und der Advent auch den Anlass dazu bietet, anders auf das Leben auf den Glauben und die Kirche zu blicken. Es geht dabei darum hoffnungsvoll zu sein – trotz allem. Wenn man ehrlich ist, dann hat sich ein Gefühl von Pessimismus, von Misstrauen, von Ausweglosigkeit in der Gesellschaft breit gemacht.

Das Ganze ist auch irgendwie verständlich bei all dem, was Menschen gerade erleben und durchmachen. All die negativen Berichte, Schlagzeilen, Botschaften, Aussagen und Posts, die einen tagtäglich überschwemmen, lassen einen schon zweifeln und hadern.

Dazu kommen dann auch noch persönliche Schicksalsschläge, die einen endgültig aus der Bahn werfen. In Anbetracht dessen, ist es dringend notwendig einen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Um mehr zu sehen! Um das in den Blick zu nehmen, was noch da ist – trotz allem.

Perspektive ändern, um einen freien Blick zu haben. Das bedeutet, dass Heil Gottes Ist da, es existiert. Es liegt am Menschen, dass in ihrem Leben zu erkennen – mit Gottes Hilfe. Da gibt es Spott, Not, Armut, Ungerechtigkeit, Kränkung, Aggression, Verschwörung, Unglaube, Zweifel.

All das versperrt wie Berge und Hügel den Blick auf das Heil Gottes. Doch dahinter gibt es Wertschätzung, Engagement, Lebensfreude, Versöhnung, Hilfe, Ehrlichkeit, Licht, Hoffnung Glaube – schlicht und einfach das Heil Gottes. Wenn man auf das Leben Adolph Kolpings blicke dann sieht man bei ihm sehr deutlich dass beides da ist.

Kolping hat selber beide Seiten erlebt und hat es geschafft, trotz allem hoffnungsvoll und optimistisch zu sein, weil er das Heil Gottes geschaut hat. Die Liebe seiner Eltern, Menschen, die kluge Ideen entwickelten und mutig anpackten, Menschen, die an ihn glaubten, ließen ihn hoffnungsvoll und optimistisch sein – trotz allem.

Weil er in den unterschiedlichsten Lebenssituationen spürte, dass Gott eine Rolle in seinem Leben spielte, schaffte er es immer wieder, diesen Perspektivenwechsel vorzunehmen, sich und sein Leben auf Gott hin auszurichten.

“Sehen wir nur scharf auf die Gegenwart, damit wir uns diese christlich zu Herzen nehmen und darin tun, was recht ist.” ( RV 1855, Seite 408 ) Diese Zitat Adolph Kolpings beschreibt sehr schön was seine Haltung war und zu was er sich berufen fühlte. Er wollte als Handwerker Gottes Menschen zu einen Perspektivenwechsel bringen.

Die Menschen sollen zum einen erkennen, dass es Zeit ist zu handeln, zu verändern und anzupacken und dass sich Engagement und Tatkraft lohnen. Und zum anderen ging es ihm darum, Menschen zu ermutigen, ihnen Hoffnung und Zuversicht zu schenken. Nun liegt es am Menschen, wie Kolping selber zu “Perspektivenwechsler” zu werden.

Dass sie all das Gute und Segensreiche, dass das Leben für sie bereit hält, entdecken und dass Menschen durch ihr tatkräftiges Handeln das Heil Gottes schauen. Am Ende des, von der Jugendvesperband musikalisch, beeindruckend gestalteten Gottesdienstes bekamen die Teilnehmer/innen eine Postkarte mit auf dem Weg.

Dort fanden sie einen Text, der versucht die Stimmung bzw. die Gefühlslage die derzeit bei vielen Menschen vorherrscht, auf den Punkt zu bringen. Gleichzeitig wurden sie auch aufgefordert, wie Adolph Kolping zum “Perspektivenwechsler” zu werden.