Auf den Bergen wohnt die Freiheit

Im König Ludwig Lied heißt es “Auf den Bergen wohnt die Freiheit, auf den Bergen ist es schön”, sagte Pfarrer und Präses Alexander Kohl am Eingang seiner Predigt. Was gibt es Schöneres, als auf dem Gipfel eines Berges zu stehen, angekommen sein, den Blick schweifen zu lassen und einfach den Moment genießen, sagte der Geistliche.

Bei Kaiserwetter machten sich 150 Personen zu Fuß, mit dem Rad und mit dem Bus auf den Weg zum Kl. Arber. Unter dem Gipfelkreuz wurde, wie jedes Jahr seit 1964, die Bergmesse für die verstorbenen Präsides und Mitglieder der Kolpingsfamilie Bodenmais gefeiert.

Vorsitzender Franz Josef Weikl begrüßte besonders Pfarrer Kohl. Weikl dankte seinen Kollegen vom Bläserquartett des Knappschaftsvereins, die mit der Waldlermesse den Gottesdienst musikalisch umrahmten und erinnerte an die Verstorbenen des letzten Jahres.

In einer eindrucksvollen Predigt sagte der Präses: “Freiheit, ein Wort, das in den letzten Jahren stark strapaziert worden ist, von vielen Seiten. Freiheit, das bedeutet für manche: Ich lasse mir nichts vorschreiben. Ich lasse mir nichts sagen, was ich zu tun habe. Die Folgen einer so verstandenen Freiheit ist nichts anderes als Egoismus. Ich, ich, ich, das ist das neue Credo mancher Zeitgenossen.”

Der Pfarrer zitierte Adolph Kolping, der sagte: “Die wahre Freiheit ist der Dienst im Guten”. Pfarrer Kohl wünschte allen Gläubigen, dass sie heute oder immer, wenn sie auf dem Gipfel eines Berges stehen, die Freiheit in ihren Herzen spüren.

Am Ende des Gottesdienstes dankte Kohl den Bläsern sehr herzlich und meinte, dass die musikalische Umrahmung schon sehr bewegend gewesen sei.

Nachdem der Hunger und Durst auf der Chamer Hütte gestillt war, bat Schiclub-Vorsitzender Xaver Drexler Pfarrer Kohl um Segnung der von Hans Koziot gestalteten Totenbretter, auf dem die Namen von Skipionieren und verdienstvollen Mitgliedern des Vereins vermerkt sind.

Drexler sagte in seiner Ansprache, dass das ursprünglich am Bretterschachten zur Erinnerung an den ehemaligen Schiclub Vorsitzenden Ludwig Langmeier aufgestellte Marterl renoviert und mit den zwei Totenbretter an der Chamer Hütte angebracht wurde.

Pfarrer Kohl segnete anschließend die Anlage und gemeinsam wurde gebetet.