Sunwendfeuer am Silberberg

Die Wetterprognose war denkbar schlecht, da Gewitter, Regen und sogar Hagel vorausgesagt wurde und trotzdem versammelten sich 250 Personen auf dem Gipfel des Silberberges, um an der Feier beim Entzünden des Johannesfeuers teilzunehmen.

1959 hatte der damalige Präses der Kolpingsfamilie Josef Berzl die Idee, den Jahrhunderte alten Brauch der Bergknappen des „Sunwendfeuers“ wieder zu beleben. Berzl  war von 1958 bis 1962 Kaplan in Bodenmais und wurde 1981 hier Pfarrer, wo er 1992 ganz überraschend im Alter von nur 59 Jahren verstarb.

Die Kolpingsfamilie hält nun seit Jahrzehnten diese Tradition aufrecht, hat aber zunehmend Schwierigkeiten, da vor allem der Nachwuchs fehlt.

Zweiter Vorsitzender Tobias Krenn begrüßte die Teilnehmer und Präses und Pfarrer Alexander Kohl ging in seiner kurzen Andacht auf das Feuer im Allgemeinen und auf Johannes dem Täufer ein, der mit den Worten „er muss wachsen, aber ich muss abnehmen“ Jesus in den Vordergrund rückte.

Die Fürbitten galten der Kolpingsfamilie und ihren Mitgliedern und wurden von Tobias Krenn vorgetragen. Nach dem gemeinsamen Vater Unser segnete Pfarrer Kohl das von Christian Artinger entzündete Feuer. Starker Wind verhinderte zunächst das Auflodern der Flammen, aber dann fand das Feuer genügend Nahrung in dem trockenen Holz.

Es war ein schönes Schauspiel, das sich den Leuten bot, da die Funken nur so in den Himmel stoben. Mit Fackeln wurde dann bis zur Mittelstation gezogen und die „Grubenschänke“ war bis auf den letzten Platz besetzt. Als alle Teilnehmer schon im Lokal saßen setze der Regen ein. Christian Artinger und Tobias Krenn übernahmen die Feuerwache.​