“…wie du willst, soll mir geschehen.”

 

Liebe Kolpinggeschwister,

im Monat November wird zu Beginn unser Blick auf die Menschen gerichtet, die bereits ihr Leben bei Gott erreicht haben. An Allerheiligen gedenken wir all derer, die ihr Leben auf Gott hin ausgerichtet haben und seine Botschaft kompromisslos in die Tat umgesetzt haben. Hier wird besonders derer gedacht, die nicht in den Kanon der Heiligen aufgenommen wurden.

An Allerseelen führen uns unsere Gedanken besonders zu den Menschen, mit denen wir verwandt sind und mit denen uns eine ganz besondere Freundschaft verbindet. Wir tragen sie auch weiterhin in unserem Herzen.

Zu Beginn des Monates November wird uns der selige Pater Rupert Mayer vor Augen gestellt. Er ist einer meiner Vorbilder im Glauben. P. Rupert Mayer bezeichne ich immer als einen Kollegen.

Er war genauso wie ich Militärpfarrer, oder wie es damals hieß, Feldgeistlicher im ersten Weltkrieg. Im Schützengraben wurde er in Rumänien schwer verwundet und ihm musste das linke Bein amputiert werden.

Er wurde aber nicht müde, den Glauben an Jesus Christus den Menschen zu verkünden. Er scheute auch nicht vor den Nationalsozialisten zurück. So wurde er wegen seiner Predigten in Kloster Ettal “lebendig begraben” – so wie er es selber beschreibt – denn er hatte Predigtverbot. Am 1. November 1945 starb er bei einer Predigt in der St. Michaelskirche in München.

P Rupert Mayer hat uns ein wunderschönes Gebet hinterlassen, das zu einem meiner Lieblingsgebete zählt. Dieses Gebet lege ich euch auch ans Herz.

Herr, wie du willst, soll mir gescheh`n,
und wie du willst, so will ich geh`n;
hilf deinen Willen nur versteh`n!

Herr, wann du willst, dann ist es Zeit;
und wann du willst, bin ich bereit,
heut und in alle Ewigkeit.

Herr, was du willst, das nehm’ ich hin,
und was du willst, ist mir Gewinn;
genug, dass ich dein eigen bin.

Herr, weil du’s willst, drum ist es gut;
und weil du’s willst, drum hab’ ich Mut.
Mein Herz in deinen Händen ruht!

So grüße ich euch mit einem herzlichen Treu Kolping
Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses