„Das nächste Spiel ist das schwerste“

 

Liebe Kolpinggeschwister!

Diesen Sommer dominiert wieder König Fußball. Manche sehnen sich in diesem Jahr wieder ein Sommermärchen herbei, wie wir es 2006 erlebt haben. In diesem Jahr ist die EM in unserem Land. Wir alle wollen gute Gastgeber sein. Alle Fans, die zu uns kommen, möchten wir als Freunde begrüßen. Wir erleben in den Spielstädten, sei es in Stadien oder in den Innenstädten, Verbrüderungen.

In den großen Fußballstadien kochen die Emotionen hoch, wenn das Spiel läuft. Freude und Begeisterung, Bangen und Hoffen wechseln sich ab. Dies erleben wir besonders, wenn wir in einer großen Gemeinschaft die Spiele anschauen. Nicht umsonst stehen an vielen Ecken, wie z.B. in Regensburg, Großbildleinwände, um dies erleben zu können. Für mich ist es schön zu sehen, dass hier kulturelle und sprachliche Barrieren überwunden werden. Im Mittelpunkt steht der Fußball.

Mir stellt sich aber oft die Frage, ob die Fußballstadien nicht die sakralen Kathedralen geworden sind oder auch die Rituale in und um den Platz Ersatzformen für das Religiöse sind? Hört man nicht oft auch Begriffe wie „Fußballgott“ oder „Lichtgestalt“? Fanartikel, vorallem Trikots, wenn sie vom Lieblingsspieler unterschrieben sind, werden zu Devotionalien erhoben.

Wir sehen, dass es sehr viel Parallelen zwischen Glaube und Fußball gibt. Im Mittelpunkt steht die Gemeinschaft, aus der heraus die Freude und die Begeisterung wachsen kann. Ich selber wünsche mir für unsere Kirche und auch für unsere Kolpingsfamilien, dass wir wieder mit Freude und Elan an der Zukunft arbeiten, auch wenn es im Moment nicht so gut um die Kirche bestellt ist.

Wichtig ist nur, dass wir unseren Kopf nicht in den Sand stecken, sondern froh und freudig weitergehen, denn wie sagte schon Bundestrainer Sepp Herberger: „Das nächste Spiel ist das Schwerste.“

Packen wir es an, dass wir auch in der Zukunft in unserer Kirche wieder Hoffnung und Zuversicht verbreiten können.

Dies wünscht Euch
Euer Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses

Bild von Phillip Kofler auf Pixabay