Fronleichnam

Liebe Kolpinggeschwister!

Mitten im Monat Juni feiern wir Christen das Fest Fronleichnam. Wir bleiben nicht in den Kirchen, sondern tragen Christus hinaus aus unseren Kirchen hinein in unsere Welt. Wir können Christus all unsere Sorgen, Probleme und Nöte unserer Welt anvertrauen.

Christus wird uns in der verwandelten Hostie in der Monstranz gezeigt. Dieses Zeichen der verwandelten Hostie ist das Zeichen, dass Jesus auch unsere Welt verwandeln wird.

Es ist aber auch das Zeichen, dass alle, die der Monstranz folgen, von Jesus Christus bereits verwandelt wurden. Wir alle sind hineingenommen worden in seine Menschwerdung, durch die er uns Rettung und Heil geschenkt hat.

So sind wir alle gleich in Christus. Wir brauchen auch keine Selbstdarstellung und müssen uns auch nicht jeden Tag neu beweisen.

Auch wenn sich unsere Gesellschaft immer mehr von Gott entfernt, können wir sicher sein, dass ER immer bei uns ist. Das ist Hoffnung für uns, dass er uns seine Liebe niemals verweigert.

Jesus möchte mit allen Menschen in Verbindung sein. Er hält jeder und jedem von uns seine Hand, aber auch sein Herz entgegen, egal wie die Person denkt. Die Sehnsucht nach dem Geheimnis, nach dem großen Ganzen, das uns in Jesus offenbart wurde, wird uns immer wieder auch zu uns selbst führen.

Die Prozession an Fronleichnam drückt aus: Wir Christen werden zu Demonstranten. Wir zeigen unseren Glauben. Als wanderndes Gottesvolk sind wir unterwegs zu unserem Ziel, das unser Leben vollendet, hin zu Gott, der unsere Sehnsucht ist.

Tragen wir Christus hinein in die Anliegen unserer Welt – explizit für viele – dass Frieden auf der Erde herrschen möge und dass sich die Menschen wieder mehr als Gemeinschaft sehen und nicht als Einzelne, die nur ihren eigenen Vorteil sehen und ihn mit allen Mitteln durchsetzen wollen.

So grüße ich euch mit einem herzlichen Treu Kolping
Euer Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses