Fest der Begegnung

 

Liebe Kolpingfreunde,

der erste Monat des neuen Jahres ist bereits vorbei. Früher gab es im Leben der ländlichen Bevölkerung einen ganz wichtigen Termin Anfang Februar.

Am sogenannten Lichtmess-Tag, den 2. Februar wurde entschieden, ob die Dienstboten weiter beschäftigt werden oder ihnen an diesem Tag gekündigt wurde. Auch sie selbst konnten das Arbeitsverhältnis beenden. So fieberten viele auf diesen Tag hin.

Am 2. Februar endete vor dem II. Vatikanischen Konzil die Weihnachtszeit. Nach vierzig Tagen wird Jesus in den Tempel gebracht und dem Herrn dargestellt. Darum wird dieser Tag in unserer katholischen Kirche als Darstellung des Herrn bezeichnet.

Die Ostkirche betitelt diesen Festtag als “Hypapante” als Begegnung. Der junge Jesus begegnet dem greisen Simeon und der Prophetin Hanna. Das alte Paar trifft die junge Familie. Der greise Simeon erblickt in diesem Kind ein Licht für die ganze Welt. Damit ist sein Leben erfüllt und er kann in Frieden sterben.

Der 2. Februar wird auch Maria Lichtmess genannt. Im Gottesdienst werden die Kerzen, die in den Gottesdiensten das Jahr über verbrannt werden, gesegnet. Es schließt sich eine Lichterprozession mit brennenden Kerzen an.

Das erinnert uns an unseren Auftrag als Getaufte und Gefirmte unserer Sendung nachzukommen. Im Licht Christi dürfen wir sein Licht in die Welt hinaustragen und die Liebe Gottes unseren Mitmenschen weiter schenken.

Unsere Kirche braucht im Moment ganz stark unser Gebet und auch unsere Bereitschaft trotz aller Hinlänglichkeiten, uns für Jesus Christus und seiner Botschaft einzusetzen. Ziehen wir uns nicht in unser Schneckenhaus zurück, sondern gehen wir hinaus in die Welt, auf die anderen zu und schenken wir ihnen in der Begegnung die Freude unseres Glaubens. Es lohnt sich dies zu tun.

So erbete ich für Euch alle den Segen Gottes, verbunden mit dem Wunsch, dass uns Gottes Segen im Persönlichen, aber auch in unserer Arbeit im Kolpingwerk begleiten möge.

Dies wünscht euch mit einem herzlichen Treu Kolping
Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses