Gott schenke Gelassenheit
Liebe Kolpinggeschwister,
unser Kolpingwerk geht auf den Priester Adolph Kolping zurück. Er hat sich in seinem Leben für die Menschen eingesetzt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens waren. Er hat es am eigenen Leibe erfahren, wie die Gesellen damals ausgebeutet wurden.
So hat er sich aufgemacht ihnen zu helfen. Hier hat er sich nach der Maxime leiten lassen: “Was man im Großen nicht kann, soll man im Kleinen nicht unversucht lassen.”
Es ist in unserem Leben oft so, dass viele Menschen alles gleich, sofort und dauerhaft ändern wollen. Dies ist oft ein Kampf gegen Windmühlen. So wie damals Don Quichotte in seinem Kampf nicht gegen die Windmühlen ankam, so werden auch wir oft auch in unserem Tatendrang zurückgeworfen.
Auch wenn es schön wäre, alles auf einmal umzukrempeln, so müssen wir einsehen, dass es besser ist, wenn wir in Ruhe, mit Überlegung und in kleinen Schritten an die Dinge herangehen, die wir ändern wollen.
So möchte ich Euch heute ein Gelassenheitsgebet an die Hand geben. Mir persönlich hilft dieses Gebet in oft verfahrenen Situationen weiter. Dieses Gebet stammt von dem US-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr, der Gott um Gelassenheit, Mut und Weisheit bittet:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Einen Tag nach dem anderen zu leben,
einen Moment nach dem anderen zu genießen.
Entbehrung als einen Weg zum Frieden zu akzeptieren.
Diese sündige Welt anzunehmen, wie Jesus es tat,
und nicht so, wie ich sie gern hätte.
Zu vertrauen, dass Du alles richtig machen wirst,
wenn ich mich Deinem Willen hingebe,
sodass ich in diesem Leben ziemlich glücklich sein möge
und im nächsten für immer überglücklich mit dir.
Nehmen wir uns dieses Gebet zu Herzen.
So grüße ich euch mit einem herzlichen Treu Kolping
Euer Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses